Vorlesung und Aufgaben

Donnerstag, 29. Dezember 2005

Der Nachtrag zur Vorlesung am 21.12.05

DIE INTERPRETATION VON NACHTRICHTEN

Interpretation-von-Nachrichten (doc, 19 KB)

Handschuhe2









Der Versuch: Einschränkung der taktilen Wahrnehmung

Verwendetes Material:
- ein Paar Bauhandschuhe (neu!)
- drei Personen (♀+♂+♂)
- ein Dozent
- ein Zollstock
- eine Glühbirne
- ein Schwamm
- eine CD
- eine Wäscheklammer
- eine Feder
- ein Schraubenschlüssel (9er)
- mehrere anschließend zerbröselte Zigaretten
- ein Fotoapparat

Vorgehensweise:
Die Personen zusammen vor die Tür geschickt und nacheinander wieder herein geholt. Die Bauhandschuhe werden angezogen, der Blick in die entgegengesetzte Richtung des Dozenten gerichtet, die Hände auf den Rücken gelegt.
Nacheinander werden einige der oben genannten Materialien (nicht die Personen und der Dozent) mit den „verpackten“ Händen befühlt und wenn möglich erraten.
Es gibt keine Bestrafung für falsche Antworten!

Mein persönliches Feedback:
Eine der Versuchspersonen war ich. Es hat viel Spaß gemacht den visuellen Sinn (ich sprechen von den Äuglein) auszuschalten und sich nur auf die Hände zu verlassen (das Taktile).
Sehr interessant daran finde ich, dass man die Welt in dem Moment mit „anderen Augen“ sieht, bzw. von einer ungewohnten Perspektive aus. Man bemerkt auf einmal ganz andere Kleinigkeiten an den Gegenständen...
... man hört Zollstöcke und Federn
... man bemerkt die Ähnlichkeit von Zigarette und Papilotten (so etwas wie Lockenwickler)
... man stellt fest, dass Glühbirnen ein charakteristisches Gewinde und Schraubenschlüssel eine typische Form haben
In einem Workshop habe ich mich schon einmal das Thema „blind sein“ beschäftigt. Wir konnten uns jeder eine Betreuungsperson aussuchen und sind anschließend einen halben Tag lang mit Augenbinde herum gelaufen – inklusive einer Mahlzeit und „Navigation“ mit Blindenstock.
Man merkt sehr schnell wie ausgeliefert man anderen Menschen ist, wenn man keine große Übung damit hat. Um sich wohl fühlen zu können ist es sehr wichtig, dass man den Menschen in seiner Umgebung vertrauen kann.

Anmerkungen --- Randnotizen:- Es gibt Kinder, die taktil eingeschränkt wahrnehmen. (Möglich ist also, dass sie andere Lernwege benötigen, als Kinder, denen diese Einschränkung fehlt.)
- Man sollte sich nie „blind“ auf die visuelle Wahrnehmung verlassen!
Beispiele für Sinnestäuschungen sind „das unmögliche Dreieck“, der Wasserfall von Escher, u.a.

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Das Lesen von Texten - Wie muss ich schreiben, damit andere mich verstehen?

! ! ! nicht wie Schopenhauer ! ! !

+++ Rosamunde Pilcher ist verdaulicher +++

Gründe warum Menschen Texte schreiben:
I. Sachverhalt
II. Funktion erklären
III. Gefühle
IV. Bedürfnisse



Wer möchte unverständlich schreiben??? Der sollte... a) seine Unwissenheit nicht verstecken
b) auf Struktur verzichten.


Friedemann Schulz von Thun und die vier Hamburger Verständigkeitsmacher

von-Thun
Friedemann Schulz von Thun, Jg. 1944, Prof. Dr. phil. habil., ist Professor am Fachbereich Psychologie der Universität Hamburg, Autor kommunikationspsychologischer Standardliteratur, Urheber von Kommunikations-Weiterbildungen, Berater und Trainer.

EINFACH | ORDNUNG
____________________

KÜRZE | ZUSÄTZE




Verständlich beschreiben: Wie koche ich Spaghetti?
Spaghetti

1. Auswählen eines mittelgroßen Topfes - 2/3 mit Wasser füllen.
2. etwas Salz dazu geben - auf großer Flamme zum Kochen bringen.
3. Spaghetti gehen baden.
4. 10 Min. kochen lassen ++man sollte dabei bleiben, um kleiner zu stellen, falls die Nudeln hochkochen.
5. Testen, ob sie die gewünschte Festigkeit haben.
6. Abgießen und mit kaltem Wasser abschrecken
7. auf den Teller - in den Mund!

Dienstag, 6. Dezember 2005

DER PÄDAGOGE: DAS TRÜFFELSCHWEIN (er gräbt und schnüffelt nach Antworten) am 30.11.05

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DIE FRAGE

Die Frage ist ein fester Bestandteil des Unterrichts (leider oft unsinnig gestellt)

Richtig fragen – Was will ich wissen?
Man möchte Informationen über die Welt des Gesprächspartners erhalten. Gespräche und Diskussionen können durch Fragen in Gang gebracht werden es kann aber auch in Diskussionen Zeit zum Nachdenken gewonnen werden. Außerdem lassen sich abstrakte Begriffe hinterfragen.

Sokrates und seine Fragen
Er wollte im Frage-Antwort-Spiel der Wahrheit ein Stück näher kommen. Seine Technik nannte er die Maieutik, die Hebammenkunst (er half die Gedanken des Gesprächspartners zutage zu bringen). Durch konsequente Rückfragen hat er versucht „scheinbares Wissen“ zu entlarven

Die fragegeschädigten Lehrer
Der Lehrer besitzt das Monopol der Fragen – er nimmt sich die Macht und die Verantwortung! Durch gezielte Fragen kann Neugierde und freies Denken gefördert werden. Jedoch können durch Ausfragen Hemmungen und Blockaden aufgebaut werden. (z.B. bei ständigem Wiederholen einer gleichen Frage).
FOLGEN können Verstörung und neuronale Schäden sein.

Die Bedrohung durch die Fragen
Wer gefragt wird muss in der Regel antworten. Die Antwort wird von dem Mächtigen (Fragender/ Prüfer) bewertet. Also ist der Befragte im Nachteil. Es gibt unfaire Fragen, die gewissen Erwartungshaltungen (erwünschten Reaktionen/Antworten) unterliegen:
„Liebst Du mich noch?“, „Gefalle ich Dir so?“
Falsches Fragen kann „Schädigungen“ bewirken. Der Fragende mag nicht mehr fragen, versucht sich zu verstecken oder antwortet nicht ehrlich – er ist verstört.

GRUNDSÄTZE des pädagogischen Fragens:
1. Nur eine Frage stellen
2. Hineinversetzen in die Person, die antworten soll (welche Voraussetzungen, Erfahrungen, Entwicklungsstand und Bedürfnisse hat sie?)
3. Frage an der „Welt“ des Befragten orientieren
4. KNAPP – PRÄZISE – VERSTÄNDLICH
5. Zeit zum Nachdenken
6. ggf. neue Formulierung der Frage
7. Fragewörter an den Anfang stellen
8. Den Partner mit Namen ansprechen, um ein persönliches Verhältnis zu schaffen
9. Achtung! Man lässt sich leichter von Gründen überzeugen, die man selbst gefunden hat (durch ein spezielle Frage)
10. Türöffner verwenden, um den Gesprächspartner zu motivieren: „Das interessiert mich. Wie meinst Du das genau?“

Die Frage als Instrument der Kontrolle versäumt die wertvolle Art des offenen, unvoreingenommenen, neugierigen Fragestellens -> WER ABFRAGT KENNT DIE ANTWORT SCHON
Neugieriges Fragen soll den Lernenden dazu bewegen sich zu öffnen. Sie zeigen, dass man wirklich an dem Gesprächspartner interessiert ist. Der Lehrende muss die Antwort akzeptieren können. Man kann Hilfsfragen stellen („Weiß ich schon genug?“)

Das pädagogische Fragen ist keine Technik, sonder eine innere Haltung zum Gegenüber!

Mittwoch, 23. November 2005

23.11.05 die erste Vorlesung

Wie läuft Kommunikation ab?

1. Übung: Das Gemälde zu zweit
Zwei Studenten(die sich nicht kennen) sollen ohne Worte kommunizieren. Sie halten gemeinsam ein Stück Kreide und sollen a) ein Nikolaushaus und b) den Kölner Dom zeichnen.

>> wie haben sie es geschafft diese Bilder zu malen?
!! einer von beiden hat die Führung übernommen
!! die Führung hat gewechselt (einer wartet bis der andere reagiert)

Ein zweites Paar malt zuerst einen Dackel und unterschreibt anschließend mit dem gemeinsamen Künstlernamen.

>> Problem
:: Sie konnten nicht absprechen was sie schreiben wollten
:: sie waren beide erstaunt darüber was für ein Name entstanden ist (ein Phantasiekonstrukt)


Kommunikation
!! miteinander teilen, mitteilen, austauschen von Nachrichten
!! Wechselwirkung zwischen zwei Parteien
!! ein gemeinsames Repertoir von Sprache, Ansicht,... ist dazu wichtig

Die Nachrichtenübertragung: Nachrichtenuebertragung (doc, 19 KB)

Autor Gerd Benning:
...auch unbelebte Gegenstände wie Steine können kommunizieren, denn sie sind elektrostatisch und ziehen Staub an, sie sind warm und ändern dabei vielleicht ihre Farbe, sie sind magnetisch und ziehen so andere Gegenstände an.

Kommunikation mit Haustieren ist durch Körpersprache möglich.

Kommunikation im Unterricht:
Ein Lehrer kann sich mit nur einer bestimmten Schülergruppe befassen, dann wird der Rest der Gruppe mit der Zeit genervt sein, einschlafen oder wütend werden. (Der Lehrer kann also die Aufmerksamkeit steuern)
Die Schüler können sich aber durch aktive Mitarbeit ebenfalls mit dem Lehrer kommunizieren und seine Aufmerksamkeit so auf sich lenken.
=> INTERAKTION

Wir können nicht nicht kommunizieren sagt Paul Watzlawik

>> Kommunikation ist immer vorhanden!
>> wir verhalten uns zu jeder Zeit!


Die Bedeutung eines Aussagesatzes:Die Tür ist auf!
Die "nackte Bedeutung": eine Durchgangsvorrichtung, von Tischler und Maurer geschaffen, die dazu da ist von einem in einen anderen Raum zu gelangen, ist geöffnet.

Situation 1: 9h morgens in der Bäckerei "Die Tür ist auf!"
>>Kommen sie herein, wir haben geöffnet, kaufen sie viel...

Situation 2: 0.30h in der Justizvollzugsanstalt "Die Tür ist auf!"
>>Los Kollege, wach auf, lass uns abhauen...

=> es gibt einen unterschiedlichen Informationsgehalt je Situation.

Informationsgehalt
!! hängt ab von der Wahrscheinlichkeit der Nachricht.

>> Situation 1 hat einen geringen Informationsgehalt bei sehr großer Wahrscheinlichkeit.
>> Situation 2 hat einen enormen Informationsgehalt, weil die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass diese eintritt.

Wir gucken abends also keine Nachrichten, sondern Informationen, bzw. Nachrichten mit (hoffentlich) hohem Informationsgehalt.

Im Unterricht sackt bei zu häufiger Wiederholung des Lernstoffes der Informationsgehalt ab.


2. Übung: "Dialog in Farben"
Partnerweise wird ein gemeinsames Bild auf einem Blatt Papier erstellt. Abwechselnd darf ein Strich/ eine Figur hinzugefügt werden.

>> bei Jule und mir entstand ein kreatives Gebilde mit Sonne(Sonnenbrille) und fliegendem Fisch. Es endete damit, dass dieser nicht sofort erkannt wurde und in das Bild Textpassagen aufgenommen wurden " wasistdas?" "Fischmann!"... das war also wieder eine andere Art von Kommunikation.
Unterschrieben mit "Juleunduli"

Anmerkung zu Kommentaren (Nachtrag):Der-kommunizierende-Hund
...uuund, was sagt der nun?

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