Dienstag, 6. Dezember 2005

DER PÄDAGOGE: DAS TRÜFFELSCHWEIN (er gräbt und schnüffelt nach Antworten) am 30.11.05

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DIE FRAGE

Die Frage ist ein fester Bestandteil des Unterrichts (leider oft unsinnig gestellt)

Richtig fragen – Was will ich wissen?
Man möchte Informationen über die Welt des Gesprächspartners erhalten. Gespräche und Diskussionen können durch Fragen in Gang gebracht werden es kann aber auch in Diskussionen Zeit zum Nachdenken gewonnen werden. Außerdem lassen sich abstrakte Begriffe hinterfragen.

Sokrates und seine Fragen
Er wollte im Frage-Antwort-Spiel der Wahrheit ein Stück näher kommen. Seine Technik nannte er die Maieutik, die Hebammenkunst (er half die Gedanken des Gesprächspartners zutage zu bringen). Durch konsequente Rückfragen hat er versucht „scheinbares Wissen“ zu entlarven

Die fragegeschädigten Lehrer
Der Lehrer besitzt das Monopol der Fragen – er nimmt sich die Macht und die Verantwortung! Durch gezielte Fragen kann Neugierde und freies Denken gefördert werden. Jedoch können durch Ausfragen Hemmungen und Blockaden aufgebaut werden. (z.B. bei ständigem Wiederholen einer gleichen Frage).
FOLGEN können Verstörung und neuronale Schäden sein.

Die Bedrohung durch die Fragen
Wer gefragt wird muss in der Regel antworten. Die Antwort wird von dem Mächtigen (Fragender/ Prüfer) bewertet. Also ist der Befragte im Nachteil. Es gibt unfaire Fragen, die gewissen Erwartungshaltungen (erwünschten Reaktionen/Antworten) unterliegen:
„Liebst Du mich noch?“, „Gefalle ich Dir so?“
Falsches Fragen kann „Schädigungen“ bewirken. Der Fragende mag nicht mehr fragen, versucht sich zu verstecken oder antwortet nicht ehrlich – er ist verstört.

GRUNDSÄTZE des pädagogischen Fragens:
1. Nur eine Frage stellen
2. Hineinversetzen in die Person, die antworten soll (welche Voraussetzungen, Erfahrungen, Entwicklungsstand und Bedürfnisse hat sie?)
3. Frage an der „Welt“ des Befragten orientieren
4. KNAPP – PRÄZISE – VERSTÄNDLICH
5. Zeit zum Nachdenken
6. ggf. neue Formulierung der Frage
7. Fragewörter an den Anfang stellen
8. Den Partner mit Namen ansprechen, um ein persönliches Verhältnis zu schaffen
9. Achtung! Man lässt sich leichter von Gründen überzeugen, die man selbst gefunden hat (durch ein spezielle Frage)
10. Türöffner verwenden, um den Gesprächspartner zu motivieren: „Das interessiert mich. Wie meinst Du das genau?“

Die Frage als Instrument der Kontrolle versäumt die wertvolle Art des offenen, unvoreingenommenen, neugierigen Fragestellens -> WER ABFRAGT KENNT DIE ANTWORT SCHON
Neugieriges Fragen soll den Lernenden dazu bewegen sich zu öffnen. Sie zeigen, dass man wirklich an dem Gesprächspartner interessiert ist. Der Lehrende muss die Antwort akzeptieren können. Man kann Hilfsfragen stellen („Weiß ich schon genug?“)

Das pädagogische Fragen ist keine Technik, sonder eine innere Haltung zum Gegenüber!

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